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12
Aug
09

Wo ist Gottes Platz in meinem Leben?

Am Sonntag predige ich das erste mal hier in meiner Heimatgemeinde 🙂

Daran will ich euch natürlich alle gern teil haben lassen:

Text: Lk 19,41-48

Thema: Wo ist Gottes Platz in meinem Leben?

1. Jesus wird gefeiert! Warum weint er?

Wir schauen mal noch ein paar Verse zurück – da wird uns von Jesu Einzug in Jerusalem berichtet:

Der Zug beginnt in Jericho. Jesus wird von seinen Jüngern und von einer Menschenmenge begleitet. Aus dem Johannesevangelium erfahren wir, dass Jesus noch in Bethanien, bei Lazarus, Maria & Martha übernachtet hat.

Die Menschenmenge ist ihm schon voraus gewandert und hat in Jerusalem den Einzug von Jesus schon mal angekündigt.

Von Bethanien aus schickt Jesus 2 Jünger ihm einen jungen Esel zu hohlen. Auf diesem Füllen sollte noch niemand gesessen haben. Das kennzeichnet die hohe Bedeutung von diesem Ereignis. Solche Tiere wurden damals für heilige Zwecke gebraucht. In dem Jesus auf dem Esels Füllen reitet erfüllt sich eine Prophetie und Jesus gibt sich hier als der Messias zu erkennen. Als dem von Gott versprochenem Retter für die Menschen.

Die Jünger huldigen Jesus in dem sie ihm ihre Obergewänder auf das Füllen legen. Damit machen sie die Hingabe ihrer ganzen Person und von ihrem ganzen Besitz deutlich.

Aus Jerusalem kam ihm ein riesiger Festzug entgegen. Alle waren in heller Aufregung. Es waren sowieso viele Menschen unterwegs, die alle wegen dem Passahfest nach Jerusalem zogen.

Lukas beschreibt diesen Festzug sehr genau. Ihm ist an der Stelle scheinbar etwas wichtig geworden:

Sie kamen mit dem Festzug zum Ölberg, die Stelle, wo es nun nur noch bergab ging. Dort hatte man einen wunderschönen Panoramablick auf Jerusalem hatte.

An dieser Stelle, wo nun das Ziel zu sehen war fand auch die Begeisterung der Menge ihren Höhepunkt. Sie beginnen Gott wegen seiner vielen Taten & Wunder, die sie selbst auch miterlebt hatten, oder von denen sie gehört hatten, zu preisen. Während der Weg nur noch abwärts ging, stieg der Jubel der Menschenmenge. Die Menge singt Lobgesänge. Und sie rufen Jesus als König aus: „Gepriesen sei der König, der im Namen des Herrn kommt! Friede in der Höhe und Ehre im höchsten Himmel!“

Kannst du dir diese jubelnde Menschenmenge vorstellen, die Jesus als König feiert? Als ihren Retter. Als den, der Frieden bringen wird.

Dann kamen sie näher an Jerusalem und Jesus, mit dem Blick auf Jerusalem, fing an zu weinen. Um ihn herum singen die Menschen ihm und Gott Loblieder und Jesus kullern die Tränen übers Gesicht.

Was hat ihn da so bewegt?

Die Menschen jubelten ihm doch zu?

Das Problem war, dass all diese jubelnden Menschen ihn falsch verstanden hatten.

Sie hatten die Erwartung, dass Jesus auf den Thron steigen würde. Das er ein mächtiger König unter ihnen werden würde.

Aber Jesus hatte einen ganz anderen Auftrag. Er war unterwegs in seinen Tod.

Er ist König, aber anders als die Menschen es sich vorstellten. Er ist der Friedensbringer, aber nicht als König, auf einem irdischen Thron.

Jesus gab sein Leben hin, damit alle diese Menschen, die ihm zu jubelten gerettet werden konnten. Damit sie mit Gott, dem Vater, Gemeinschaft haben konnten.

Aber das haben sie sich anders vorgestellt. Sie haben nicht erkannt was Jesus ihnen wirklich bringen wollte.

Er hatte viel mehr für sie als Frieden in ihrem Land. Er wollte ihnen ewiges Leben bringen.

Er sagt, „wenn doch du Jerusalem erkannt hättest wer ich bin“. Jesus zieht ein nach Jerusalem. Er wird dort sterben. Er wird dort auferstehen. Aber die Gläubigen in Jerusalem erkennen ihn nicht. Sie erwarten einen großen König und sehen nicht, dass der König der Könige direkt vor ihnen steht.

Die Menschen, die Jesus nicht erkennen, die kann er auch nicht retten. Denn nur wer zu Jesus sagt, ja ich will zu dir gehören, nur dem kann Gott die Sünden vergeben und nur der kann mit Gott Gemeinschaft haben und die Ewigkeit in seiner Gegenwart verbringen. Jesus tut es Leid, um die Menschen, die das nicht können. Jeder einzelne Mensch ist ihm wichtig. Gott als Schöpfer liebt jedes seiner Geschöpfe. Aber Gott nimmt uns auch Ernst. Wer nicht bei ihm sein möchte, den lässt er auch ziehen. Gott nimmt sich seine Liebe nicht mit Gewalt!

2. Jesus packt die Wut!

Nun schlägt die Trauer von Jesus über Jerusalem sogar in Wut um. Was ist passiert, dass die Gefühle von Jesus sich auf einmal so entwickeln?

Jesus war schon ein paar mal im Tempel.

Er hat sich das Treiben dort schon lange mit angesehen.

Viele Christen sind von diesem Handeln Jesu schockiert. Wie kann denn Jesus, der zu allen Menschen immer so lieb und freundlich ist, so außer sich geraten? Das passt doch nicht zu ihm! Jesus kann doch nicht zornig werden!

Aber wenn wir uns die Geschichte Israels angucken, dann begegnen uns immer wieder Situationen, wo Gott auf Israel richtig sauer war. Und zwar immer dann, wenn sie ungehorsam waren, wenn sie nicht bereit waren ihre Fehler einzusehen und zu bereuen.

Und irgendwann reicht es ihm. Irgendwann kann er das nicht mehr mit ansehen. Denn es verletzt ihn. Es tut ihm weh. Es macht ihn traurig und es macht ihn auch wütend!

Was hatte Jesus eigentlich für ein Problem?

Es musste Händler geben, die, die Opfertiere verkauften, denn die Menschen die von weiter weg kamen, konnten nicht ihre Tiere bis nach Jerusalem mitnehmen. Auch Geldwechsler musste es geben, denn die Tempelsteuer konnte nur in der einen Währung bezahlt werden.

Das war Jesus auch klar, aber was war nun so schlimm. Was hat ihn so verärgert?

Jesus sagt zu den Verkäufern und Käufern: „es steht geschrieben ‚mein Haus soll ein Bethaus sein‚. Ihr aber habt eine ‚Räuberhöhle‚ daraus gemacht“.

Jesus zitiert hier aus 2 Stellen im AT. Und diese Stellen im AT können uns helfen Jesus zu verstehen.

Die beiden Zitate stammen aus Jesaja 56,7 und Jeremia 7,11. Und bei beiden Stellen geht es im Prinzip um das gleiche:

Die Menschen in Israel bringen Gott im Tempel ihre Opfer und meinen damit sei alles getan.

Aber das reicht eben nicht! Das ist nicht was Gott von den Menschen will!

Aber was will er dann? Was erwartet Gott von seinem Volk, von den Menschen in Israel?

Heute ist es ja so, dass wir Gott keine Tieropfer mehr geben müssen. Dafür ist ja Jesus gestorben. Als ein Opfer, ein für alle mal.

Aber vor der Auferstehung Jesu, mussten die Menschen eben Gott ihre Opfer bringen, damit sie für ihre Sünden Vergebung bekommen konnten und mit Gott Gemeinschaft haben konnten.

Opfer waren also nötig!

Es kam aber nun immer wieder vor, dass diejenigen, die Gott die Opfer dar gebracht haben nicht mit ihrem Herzen dabei waren.

Das Opfer allein bewirkt eben noch gar nichts. Es muss auf das Opfer auch immer die Reue folgen!

Es gab Zeiten in Israel, da konnte Gott die ganzen Opfer nicht mehr ertragen. Er konnte sie einfach nicht mehr sehen, weil die Menschen nicht bereit waren auch ihr Leben zu ändern.

Ich kann verstehen, dass diese Herzenseinstellung Gott immer wieder verärgert hat. Und genauso ärgert sich Jesus hier im Tempel. Er ist traurig und wütend über das, was er bei den Menschen sieht.

Denn sie verstehen nicht worum es eigentlich geht.

Nämlich darum, dass es ihnen auch wirklich Leid tut.

Bei Kindern kann man das manchmal beobachten, wenn sie von ihren Eltern dazu aufgefordert werden sich bei einem anderen zu entschuldigen.

Sie halten ihre Hand hin, schauen nach unten und murmeln ganz leise „Entschuldigung“. Und manchmal merkt man eben, dass es ihnen nicht wirklich Leid tut. Aber die Eltern sind zumindest zufrieden gestellt.

So versuchen auch die Menschen im Tempel lediglich Gott zufrieden zu stellen in dem sie ihm ihre Opfer bringen.

Sie zünden ein Opfer für Gott an, sprechen vielleicht noch ein kurzes Gebet und gehen wieder raus in die Stadt und sündigen munter weiter.

Und da sagt Gott, so geht es nicht! Der Tempel ist kein Freibrief zum sündigen!!! Es kann kein Opfer ohne Buße geben!

Dieses Verhalten der Menschen, dass Jesus beobachtet hat zeigte ihm, dass Gott ihnen eigentlich gar nicht wichtig ist.

Wenn ich merke, dass ich jemandem egal bin, den ich aber sehr gern mag, dann macht mich das sehr traurig und es verletzt mich sehr. Es macht mich sehr unglücklich. Vielleicht kennst du das auch?

Und wenn ich mir dann überlege, wie sehr Gott jeden einzelnen Menschen liebt, dann versteh ich in etwa, was er fühlen muss, wenn die Menschen so mit ihm umgehen. Auch Gott tut es weh, wenn er Menschen egal ist.

Die Menschen in Israel haben nicht Gott in ihrem Mittelpunkt. Gott ist nicht mehr Zentrum ihres Lebens, so wie es eigentlich sein sollte.

Das ist das eigentliche Problem!

Wenn Jesus so wütend wird, dann wird für mich daraus ersichtlich, wie Ernst es ihm ist. Es ist ihm nicht egal, was mit den Menschen in Jerusalem geschieht. Er sieht im Tempel die geistliche Haltung Israels und ist traurig und wütend darüber.

3. Was macht Jesus heute traurig & wütend?

Heute brauchen wir keinen Tempel mehr.

Wir gehen zwar Sonntags in die Kirche, aber nicht weil Gott hier ist. Gott ist hier, weil wir ihn mitbringen.

Dank Jesus, müssen wir Gott keine Opfer mehr bringen, um in seiner Gegenwart sein zu können.

Aber alles andere fordert er von uns genauso wie von Israel. Das hat sich nicht geändert!

Jetzt kommen wir an einem Punkt, wo jeder selbst in sein Leben gucken muss. Wie sieht es da drin wirklich aus?

Jesus ist für all unsere Sünden gestorben. Für alles was wir jeden Tag wieder falsch machen, für alle Verletzungen, die wir anderen Menschen zufügen und für jeden Mist, den wir verzapfen.

Aber das ist auch für uns, wie für Israel kein Freifahrtschein! Gott vergibt uns nicht automatisch, wenn wir in die Kirche gehen. So wie er Israel nicht automatisch vergeben hat, wenn es im Tempel seine Opfer dar gebracht hat.

Auch von uns fordert Gott, dass wir, das, was wir falsch gemacht haben, bereuen.

Und auch von uns möchte Gott, dass er unser Mittelpunkt im Leben ist.

Gott möchte nicht unseren Sonntag morgen! Er will unser Leben!

Wie kann das aber aussehen?

Was will denn Gott nun eigentlich von mir?

Gott geht es immer in 1. Linie darum mit uns eine persönlich Beziehung zu haben. Er möchte mit uns zusammen sein. Er möchte mit uns Gemeinschaft haben. Weil er uns so sehr liebt möchte er einfach Zeit mit uns verbringen.

Diese Gemeinschaft mit Gott kann sehr unterschiedlich sein:

  • Bibel lesen

  • beten, allein oder mit anderen gemeinsam

  • ich kann Lieder für Gott singen

  • gemeinsam Gottesdienst feiern

  • und, und, und …

Gott möchte auch gern an unserem Alltagsgeschehen teilhaben.

Es passiert mir sehr schnell, dass ich im Alltagstumult vergesse, dass Gott auch noch da ist.

Ich stell mir manchmal vor, dass Gott mich morgens, wenn ich aufwache ganz liebevoll ansieht und sich überlegt, was er mir heute Gutes tun möchte.

Ich versuche den Tag ganz bewusst mit Gott zu durchleben, damit ich sein Wirken in meinem Leben auch merke.

Für mich ist Gott ein liebevoller Vater geworden. Ich fühle mich von ihm geliebt. Er tröstet mich, wenn ich traurig bin. Er gibt mir neuen Mut, wenn ich in manchen Situationen keinen Ausweg mehr sehe. Er hat immer Zeit für mich. Er hört mir zu. Ich rede mit ihm über alles was mich so bewegt, was mich bedrückt. Sage ihm was ich nicht verstehe. Und ich merke immer wieder, dass er mir hilft. Er gibt mir Antworten auf meine Fragen.

Er sagt mir aber auch immer wieder wo etwas in meinem Leben nicht in Ordnung ist. Und er erwartet von mir, dass ich darauf reagiere. Dass ich mir Mühe gebe das zu ändern. An manchen Punkten versage ich immer wieder und muss Gott immer wieder bitten mir zu vergeben. Und das tut er auch gern.

Ich bin in meinem Leben auch immer wieder ungehorsam gegen Gott. Ich weiß, dass ich etwas bestimmtes tun oder sagen sollte und mach es einfach nicht. Meistens, weil ich zu träge bin oder weil ich Angst habe.

Manchmal fühle ich mich sehr schlecht, weil ich denke, dass mein Handeln Gott doch total traurig machen muss. So wie ich manchmal mit ihm umgehe.

Wenn ich ihn z.B. ignoriere. Wenn ich nicht mehr mit ihm rede. Wenn ich ihn nicht nach seiner Meinung frage. Wenn ich meine Zeit lieber damit verbringe mit Freunden einen Film anzusehen, statt mit ihm zu reden. Und oft hab ich auch einfach keine Lust Bibel zu lesen.

Aber Gott ist nicht nachtragend! Er wartet geduldig, bis ich wieder zu ihm komme. Er wartet sehnsüchtig auf jeden von uns und er genießt es unheimlich mit uns zusammen zu sein.

Es ist wichtig, dass wir unser Leben immer mal wieder überprüfen und uns selbst hinterfragen. Und da wo es nötig ist umkehren. Das wir zu Gott gehen, ihn um Entschuldigung bitten und dass wir versuchen es besser zu machen und uns zu ändern.

Ich will aus den Fehlern die, die Menschen damals in Israel gemacht haben lernen!

Jesus ist heute über die gleichen Dinge traurig und wütend. Wie damals als er auf Jerusalem schaute und das Treiben im Tempel beobachtete.

Genauso schaut er auf mein Leben und fühlt etwas dabei.

Manchmal freut er sich sicherlich, aber über manche Sachen in meinem Leben ist er sicherlich auch traurig!!!





Philipper 3,10 – NGÜ

"Ja, ich möchte Christus durch und durch kennen; ich möchte die Kraft, mit der Gott ihn von den Toten auferweckt hat, an mir selbst erfahren und möchte an seinem Leiden teilhaben, sodass ich ihm bis in sein Sterben hinein ähnlich werde"

mein Ziel ist es immer näher zu Gott zu kommen und auf diesem Weg möchte ich andere Menschen teilhaben lassen - damit du vielleicht auch ein Stück NÄHER ZU GOTT kommst....

Gebetsanliegen:

meine Mama ist krank ... sie hat einen entzündeten Nerv im Gesicht :(
Betet dafür, dass Gott in dieser Zeit an ihr wirkt!

finanziell siehts bei mir auch noch nicht so gut aus...

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